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BELLEBEN, HAUS-ZEITZ & PIESDORF

Kirche Belleben

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Die Kirche damals... (Datum der Aufnahme unbekannt)
(Bild aus der Chronik von R. Jacobs / Belleben 1959)
… und heute
(Bild: privat)

Inhalt der Dotationsurkunde der Probstei Seeburg 2

Weit sichtbar sticht sie aus der Dorfmitte hervor - die Bellebener Kirche. In der Nähe des neuen Bahnhofs, unweit der Hauptstraße, welche durch den Ort führt, steht im Zentrum des ältesten Teil von Belleben der neugotische Kirchenbau, welcher 1887-1889 als Nachfolger der alten Kirche durch die Könneraner Fa. Freymuth erbaut wurde.

Beschreibung der Kirche von 1895

(aus: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachen und angrenzender Gebiete“)1

 

Die aus verschiedenen Bauzeiten stammende, im Jahre 1744 reparierte und mit neuem Altar, neuer Kanzel und Orgel versehene Kirche, welche von Dreyhaupt „sehr alt" nennt - vielleicht stammte der ihm gegebene Bericht aus der Zeit vor der 44er Reparatur - sieht heutzutage keineswegs alt, wohl aber sehr verwahrlost aus. Ihrer ersten Gründung nach ist sie aber sicherlich sehr alt, denn bereits im Jahre 1180 schenkte Erzbischof Wichmann von Magdeburg die Kirche zu Belleben (Benleue) nebst Zubehör, darunter· viele Hufen in Belieben und andern Dürfen der Propstei Seeburg, wobei er bestimmt, dass dem Priester von Belleben durch den Propst von Seeburg sieben Hufen überwiesen werden sollten, während die übrigen Einkünfte zur Versorgung der Stiftsherren zu Seeburg dienen sollten. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, den ehemaligen Schutzpatron der Belleber Kirche zu ermitteln, dessen Name vielleicht noch weiteren Aufschluss über ihr Alter gegeben hätte. Der Turm mit seinem vierseitigem mit Ziegeln bedeckten Pyramidaldache ist alt. Der Unterteil scheint der romanischen Zeit anzugehören. die Glockenstube aber mit ihren Spitzbogenfenstern der früheren Gotik. Auf dem Turme ist ein Greif als Wetterfahne zu sehen. Südlich Tom Altare erblickt man den halb verwitterten, bis zur Unkenntlichkeit überweissten Grabstein eines Geistlichen mit Rosenkranz in der Hand mit kreuzgeschmückter Kette um die Schultern. Unter der Gestalt eine doppelte, krummstabfömige Verzierung. Die beiden Glocken von 0,09 und 0,81 m Durchmesser sind im Jahre 1778 von den Gebrüdern Ulrich in Laucha und Apolda gegossen. Zu von Dreyhaupts Zeit (1750) hing auf dem Turme nur eine, etwa 18 Centner schwere Glocke, welche zu Ludwigs von Lochau Zeit im Jahre 1607 von Heinrich Borstelmann zu Magdeburg gegossen worden war.

 

Anmerkung: Höchstwahrscheinlich war die Kirche zu Belleben dem h. Georg geweiht. In dem Zinsbuche des Klosters Helfta aus den Jahren 1521 bis 1524 werden nämlich auch Zinsen aus Bolleuben aufgeführt und daselbst ein Garten bei S. Georgen Kirchen aufgeführt. Da nun aber in Polleben, obwohl es vier Kirchen hatte, keine S. Georgenkirche bestand, so vermuthe ich, dass der Herausgeber Krühne Bolleuben irrtümlich für Belleuben gelesen hat. In diesem Falle wäre die Belleber Kirche zweifellos eine S. Georgenkirche.

 

1 Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachen und angrenzender Gebiete, Band XIX „Der Mansfelder Seenkreis“, Halle a. d. S. 1895

Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg, Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde des Herzogtums und Erzstifts Magdeburg, 21. Jahrgang, Magdeburg 1886


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